Die Automate 2025, die vom 12. bis 15. Mai 2025 in Detroit stattfand, war mit über 850 Ausstellern und mehr als 35.000 Teilnehmenden die größte Automatisierungsmesse Nordamerikas. Die Veranstaltung bot einen umfassenden Überblick über aktuelle Trends und Produktinnovationen in den Bereichen Robotik, KI und industrielle Automatisierung.
Bereits im Vorfeld der Messe ging Jeff Burnstein, der Präsident der Association for Advancing Automation (A3) davon aus, dass es die größte Automate Messe mit über 850 Ausstellern und 35.000 registrierten Besuchern sein wird. Ein kurzes Interview mit Jeff Burnstein und Carole Franklin können Sie hier anrufen.
Auch einige unserer Mitglieder haben keine Kosten und Mühen gescheut und sind nach Detroit geflogen, um sich selbst einen Überblick über die aktuellen Trends zu verschaffen.



Wichtige Trends
1. Kollaborative Robotik (Cobots)
Cobots standen wieder im Mittelpunkt der Messe (FANUC / Universal Robots / Dobot), eingebettet in praxisnahen Anwendungen, die eine flexible Automatisierung ohne aufwendige Sicherheitsbarrieren ermöglichen und besonders für mittelständische Unternehmen attraktiv sind.
2. Künstliche Intelligenz (KI) und visuelle Inspektion
KI-basierte Lösungen für die visuelle Qualitätskontrolle waren ein zentrales Thema. Unternehmen wie Lincode Labs zeigten Systeme, die mithilfe von KI Qualitätsprobleme erkennen und so den Fachkräftemangel in der Qualitätskontrolle adressieren.
3. Humanoide und mobile Roboter
Humanoide Roboter, die in der Lage sind, komplexe Aufgaben zu übernehmen, wurden vorgestellt. Einige dieser Roboter interagierten direkt mit den Besuchern und demonstrierten ihre Fähigkeiten in realen Anwendungsszenarien.
4. Edge Computing und virtuelle Steuerungen
Phoenix Contact präsentierte das VL3 UPC Edge-Gerät, das eine virtualisierte PLCnext-Umgebung bietet. Diese Lösung ermöglicht fortschrittliche Analysen und Cloud-Integration direkt am Ort der Datenentstehung.
5. Fachkräftemangel und Weiterbildung
Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften war ein wiederkehrendes Thema. Die Automate 2025 zeigte eindrucksvoll, wie Automatisierungstechnologien zunehmend in verschiedene Branchen integriert werden. Der Fokus lag auf der Kombination von Flexibilität, Benutzerfreundlichkeit und Effizienz, um den aktuellen Herausforderungen wie Fachkräftemangel und steigenden Qualitätsanforderungen zu begegnen.
Das macht die Automate in Detroit besonders
1. Marktfokus USA & Nordamerika
- Enger Bezug zur nordamerikanischen Fertigungsindustrie (viele KMU & Mittelstand)
- Präsentiert Lösungen, die besonders auf US-spezifische Herausforderungen (z. B. Arbeitskräftemangel, Nachrüstbarkeit, pragmatische Integration) eingehen
2. Zugänglichkeit & Praxisorientierung
- Starker Fokus auf plug-and-play Lösungen, einfache Integration & schnelle ROI-Modelle
- Sehr praxisnahe Demos für Produktion, Logistik, Warehouse & Verpackung
- Ideal für Unternehmen, die neu in die Automatisierung einsteigen
3. Integration von US-Tech-Ökosystemen
- Mehr Aussteller aus dem Bereich Software, KI, Vision, Edge & IIoT, z. B. NVIDIA, Lincode, Amazon AWS for Manufacturing
- Viele Startups & Scale-ups aus dem Silicon Valley, Boston, Chicago etc.
4. Anwendungsfokus statt Technologie-Vergleich
- Weniger akademisch, stärker Use-Case-Driven
- Beispiele aus Lebensmittelindustrie, Medizintechnik, E-Commerce, Automotive-Zulieferung
5. Vernetzung & Zugang
- Networking-Formate mit US-Fokus (z. B. AMT, RIA, A3)
- Hoher Anteil an Entscheidern & Einkaufsverantwortlichen aus dem US-Mittelstand
Vergleich zur automatica (München)
Kriterium | Automate (Detroit) | automatica (München) |
---|---|---|
Regionale Relevanz | Nordamerika | Europa & DACH |
Ausrichtung | Use-Case- & Lösungsorientiert | High-End-Technik & Innovation |
Branchenbreite | Logistik, KMU, Packaging, US-Mittelstand | Automotive, Elektronik, Maschinenbau |
Technologische Tiefe | Fokus auf schnelle Integration | Tiefgang bei KI, MRK, Plattformarchitekturen |
Forschung & Lehre | Kaum präsent | Viele Forschungsinstitute & Hochschulen |
Startup-Szene | US-Startups (z. B. Edge AI, RaaS) | EU-Tech-Startups (z. B. ROS, Automation-as-Code) |
Fazit: Was macht die Automate besonders?
- Hands-on, pragmatisch, business-orientiert
- Marktnah an US-Fertigungsrealitäten und KMUs
- Starker Fokus auf Integration & skalierbare Lösungen
- Schnittstelle zwischen klassischen Automatisierern und dem US-Tech Sektor
- Wichtiges Sprungbrett für europäische Firmen, die in den US-Markt wollen