Die International Federation of Robotics (IFR) hat die 5 großen Robotik-Trends in 2025 benannt. Über diese wollen wir euch heute einen Überblick geben.
2024 war ein spannendes Jahr, das viele Grundsteine gelegt hat für die Robotik der Zukunft, mehr dazu lest ihr hier in unserem Jahresrückblick. 2025 wird zum einen hier weiter aufbauen, zum anderen gibt es auch neue und alte Herausforderungen, die verstärkt in den Fokus der Robotik rücken.
Trend Nummer 1: KI – Physisch, analytisch, generativ
Dass Künstliche Intelligenz ganz oben auf der Liste der Robotik-Trends dieses Jahres steht, dürfte wohl niemanden überraschen. KI hat das Potenzial, die Robotik zu revolutionieren, und sowohl etablierte Hersteller als auch neue Start-ups investieren hier Ressourcen in die Forschung und Entwicklung.
Generative und physische KI sind vor allem im Hinblick auf die Programmierung von Robotern interessant. Roboter können sich damit in virtuellen Umgebungen selbstständig orientieren und trainieren und dann das erlernte auch in der realen Umgebung umsetzen. Das ist sowohl für die industrielle Robotik als auch für Servicerobotik interessant, da in beiden Fällen viel Programmierungsaufwand wegfällt.
Analytische KI hat großes Potenzial, was die Optimierung von Prozessabläufen angeht. Die KI sammelt Daten von Robotersensoren und verarbeitet diese, sodass sie zum einen auf unvorhergesehene Situationen reagieren und zum anderen auch Programme optimieren kann. Vor allem im Zusammenspiel mit Bildverarbeitungssystemen bieten sich hier viele neue Möglichkeiten.
Trend Nr. 2: Humanoide Roboter
Humanoide Roboter erzeugen auch außerhalb der Branche große Aufmerksamkeit. Verschiedene Hersteller versuchen sich an der Konstruktion. Einige dieser Roboter sind auch bereits im industriellen Einsatz.
Die größte Herausforderung wird sein, humanoide Roboter wirtschaftlich rentabel anzubieten, da die Herstellungskosten aktuell noch enorm sind. Wenn das gelingt, könnten humanoide Roboter die Robotik aber durchaus revolutionieren.
Viele mögen skeptisch sein, ob Humanoide wirklich einen Nutzen haben, aber ein großer Vorteil von ihnen ist, dass sie nun mal Menschen nachempfunden wurden. Unsere Welt ist für Menschen gebaut, und klassische Industrieroboter können nicht einfach in einer Umgebung mit Menschen eingesetzt werden. Stattdessen müssen für sie konstruktive Maßnahmen vorgenommen werden, damit sie sicher betrieben werden können.
Humanoide Roboter werden aber speziell dafür gebaut, dass sie in unserer Umgebung arbeiten können, ohne dass Umbauten und sonstige Modifikationen nötig sind. Das ist vor allem auch für die Servicerobotik interessant, da es hier schwieriger ist, Roboter sicher einzusetzen.
Ob humanoide Roboter sich wirklich gegen bestehende Lösungen durchsetzen können, wird sich erst noch zeigen. Klar ist aber, dass 2025 fleißig weiter an ihnen geforscht und gebaut wird.
Trend Nr. 3: Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Eine zentrale Herausforderung unserer Zeit ist der Umweltschutz und die Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN). Dabei spielen Roboter eine zentrale Rolle, da sie Herstellern dabei helfen können, Umweltregelungen umzusetzen und die Ziele zu erreichen.
Roboter verbessern die Materialverwertung, da sie zum einen kaum Fehler machen, wodurch weniger entsorgt werden muss, zum anderen sind sie auch präziser und nutzen somit die Materialien effektiver.
Auch helfen Roboter bei der Herstellung umweltfreundlicher Technologien und ermöglichen eine kosteneffiziente Produktion. Zudem machen sie die Produktion skalierbarer, sodass schneller auf wachsende Nachfrage reagiert werden kann.
Ebenso werden Roboter selbst verbessert, um energieeffizienter zu werden, zum Beispiel wird der Energieverbrauch durch einen Standby-Modus gesenkt, indem sich der Roboter in eine energiesparende Parkposition bringt.
Trend Nr. 4: Neue Geschäftsfelder und Branchen für die Robotik
Es werden neue Geschäftsfelder und Branchen erschlossen, insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen im produzierenden Gewerbe. Bislang waren Roboter oftmals zu teuer für kleine Firmen, aber bereits seit einigen Jahren gibt es verschiedene Entwicklungen, die Roboter immer attraktiver für Handwerk und KMU machen.
Robots-as-a-Service (RaaS) ist hier beispielsweise ein Konzept, das den Einstieg erleichtert: Der Roboter wird gemietet, wodurch hohe Anfangsinvestitionen wegfallen. Es gibt RaaS-Anbieter, die sich auf bestimmte Branchen spezialisiert haben, wodurch sie ausgereifte Lösungen liefern können, die sich der Betrieb sonst kaum leisten könnte.
Bei Anwendungen, die wenig komplex sind und niedrige Anforderungen an Präzision, Traglast und Lebensdauer haben, sind auch Low-Cost-Roboter eine gute Alternative für den Einstieg. In diesem Segment gibt es immer mehr Anbieter, und auch etablierte Hersteller vertreiben Low-Cost-Lösungen.
Neue Branchen, die erschlossen werden, sind beispielsweise die Bauindustrie, die Laborautomation und die Lagerhaltung.
Insgesamt hilft die Automatisierung auch dabei, Produktionskapazitäten ins Inland und damit näher zum Kunden zu verlagern, ohne Kosteneffizienz einzubüßen.
Das bringt uns auch gleich zum fünften und letzten Trend.
Trend Nr. 5: Roboter gegen den Arbeitskräftemangel
Es ist weithin bekannt, dass vor allem in den führenden Industrienationen Fachkräftemangel herrscht. Roboter und Automatisierung sind hier schon lange eine bekannte Lösung.
Insbesondere gefährliche, eintönige und schmutzige Tätigkeiten sind prädestiniert dafür, von Robotern übernommen zu werden, sodass menschliche Arbeitskräfte höherwertige Arbeiten übernehmen können.
Die vorher genannten Trends helfen dabei, dass Roboter flächendeckender eingesetzt werden können. Das hilft Unternehmen dabei, einfacher dem Arbeitskräftemangel in ihrem Betrieb entgegenzuwirken.
Das waren die 5 großen Robotik-Trends in 2025 im Überblick. Wir werden in kommenden Beiträgen auf jeden der Trends genauer eingehen.
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